"Auf trockenen Gräsern" im guckloch-Kino
Mit seinem mittlerweile neunten Film legt der mehrfach ausgezeichnete türkische Regisseur Nuri Bilge Ceylan den Finger an den Puls seines Heimatlandes. Drei nicht mehr ganz junge Lehrer leisten ihre ersten Jahre im Schuldienst zwangsweise im äußersten Osten Anatoliens ab – bevor sie hoffen können, wieder in die urbanen Regionen im Westen versetzt zu werden. Der Kunstlehrer Samet und sein Freund Kenan unterrichten an einer Dorfschule, die Englischlehrerin Nuray immerhin in der nächsten Kleinstadt. Als Samet und Kenan des ungebührlichen Verhaltens gegenüber Schülern beschuldigt werden, öffnen sich für sie die kafkaesken Abgründe eines absolut hierarchischen Systems und sie werden über die Vorwürfe komplett im Unklaren gelassen. Dennoch sind die beiden unverheirateten Lehrer, die sich eine gemeinsame Wohnung teilen, gewillt sich davon nicht einschüchtern zu lassen. Doch spätestens, als beide um die Gunst Nurays zu werben beginnen, wird aus anfänglichen Eifersüchteleien bald eine handfeste Rivalität. Ceylans Film lässt die Abgründe erahnen, welche in allen Figuren dieses Films lauern und jeden Moment explodieren können. Spannend bis zur letzten Minute. Der Film läuft in der türkischen Originalversion mit deutschen Untertiteln.
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