Zunftball der Narrozunft

Der Zunftball der Narrozunft ist das gesellschaftliche Ereignis der Fasnet. In Villingen ist die fünfte Jahreszeit anders als in Köln oder in Franken eine ganz besondere Traditionskultur. Auch die anderen Zünfte feiern mit ihren Zunftbällen und heben sich genau damit ab. 

Es ist nicht leicht, an die begehrten Eintrittskarten heranzukommen. Aber wenn man dann doch das Glück auf seiner Seite hatte und mit dabei sein kann, ist die Herzensfreude riesig. Es gibt ein krippeln auf der Haut, wenn gleich zum Einzug der Narromarsch gespielt wird und die unterschliedlichen Gruppen in die Neue Tonhalle einmarschieren. Ich war wahrscheinlich der einzigste Gast, der das Villinger Schunkellied nur mit Unterstützung eines Liedbüchleins mitsingen konnte. 

In diesem Moment ist ganz Villingen eine Familie. Man gehört zusammen, es gibt keine Unterschiede. Das Programm ist für mich als Stadtführer bereichernd. Ich erfahre, dass der Ur-Narro schon 1326 gesichtet wurde. Das Villingen, die helle Sonne, das Zentrum allen Seins ist. Und dass es nach dem Urknall nur noch einen weiteren “Knaller” gegeben hat, nämlich 1972 die Fusion von Villingen und Schwenningen. Der OB bekommt ordentlich sein Fett ab und der Gemeinderat tut was er kann. Genau das ist das Problem. 

Wenn man Villingen und seine stolzen Bürgerinnen und Bürger kennenlernen möchte ist ein Zunftball der richtige Moment. Tradition, der Blick in die Zukunft und viel Herzlichkeit durfte ich gestern erleben.