Vesperkirche
„Gemeinsam an einem Tisch“ ist das Motto der Vesperkirche im Stadtbezirk Schwenningen. Schon seit 2003 gibt es dieses schöne Angebot. Traditionen gibt es einige in Villingen-Schwenningen. Manche schon über viele hundert Jahre alt. Bei der Vesperkirche ist das anders. 1995 ging es damit in der Landeshauptstadt Stuttgart los.
Die Paulusgemeinde in Schwenningen am Neckar war schon die siebte Vesperkirche im Ländle. Der Raum des schönen Gotteshauses ist mit Tischen und Stühlen präpariert. Schon beim Betreten kommt mir in den Sinn, dass dies doch eine zentrale Botschaft des Evangeliums ist, alle an einen Tisch zu bitten. Die Platzwahl ist frei. Eine herzliche, freundliche At- mosphäre ist spürbar. Auf den Tischen stehen Blumen. Eine Speisekarte informiert über die beiden Tagesgerichte. Die Tischnachbarn begrüßen sich und man kommt ins Gespräch.
Alt und Jung. Mit mehr oder weniger im Portemonnaie. Reinhold Hummel ist einer der Menschen, die hier ehrenamtlich mit anpacken. Von ihm erfahre ich, dass mit ihm noch vierzig Helfer jeden Tag im Einsatz sind. Zwei bis Dreihundert Essen werden täglich serviert. Dazu noch Kaffee und Kuchen auf der Empore. Eine Ampel zeigt, ob es oben in der „Kaffeestube“ noch Plätze gibt.
Brigitte Oberle strahlt mich an. Ich solle doch gerne beim Kuchen zugreifen, sagt sie. Eine echte Schwenningerin ist sie. Genau hier in der Pauluskirche wurde sie getauft und konfirmiert. Einen Villinger hat sie zum Mann. „Gemeinsam an einem Tisch – im Herzen verbunden“ würde ich hier direkt ergänzen. Ein schöner Grund sein Herz in VS zu verlieren, ist das Engagement der Menschen. Im Ehrenamt, mit einem Lächeln auf den Lippen.